Rezension "Die Apokalypse ist nicht das Ende" von Marie Spitznagel

Cover:

Das Cover ist schlicht gehalten und zeigt die vier potenziellen apokalyptischen Reiter. Sie sehen harmloser aus, als sie sind. Allein des Covers wegen hätte ich mir das Buch wohl nicht näher angeschaut, doch der Klappentext hat mich mehr als überzeugt.

 

Inhalt:

Die Apokalypse, das Ende der Welt und der endgültige Kampf „Gut gegen Böse“. Ausgerechnet das beschauliche Kassel in Nordhessen haben sich zwei Erzengel und eine Dämonin in außergewöhnlicher Kooperationsgemeinschaft dafür ausgesucht. Von hier entführen sie den Propheten Jürgen und vier wirklich ungewöhnliche Frauen in den Himmel, um ihnen die Offenbarung zu verkünden und als apokalyptische Reiter einzusetzen. Dass diese dabei dummerweise ihr Leben verlieren sollen, findet das Quartett überhaupt nicht prickelnd. Zusammen mit einer wahrsagenden Drag Queen und einem in diese verliebten Dämon schmieden sie einen Plan, um das drohende Ende der Welt aufzuhalten …

 

Meinung:

Allein die Idee, die Apokalypse im beschaulichen Kassel stattfinden zu lassen, fand ich großartig. Es muss nicht immer New York oder eine andere Weltstadt sein, um mit deren Hilfe Spannung und Weltuntergangsstimmung zu erzeugen. Marie Spitznagel ist dies auch in Kassel gelungen. Die vier Hauptakteurinnen könnten unterschiedlich nicht sein, was für abwechslungsreiche Einblicke in deren (Innen-)leben sorgt.

 

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht der vier jungen Frauen sowie der der beiden Erzengel, Dämonin und Drag Queen. Normalerweise mag ich so viele Perspektivwechsel nicht, doch bei diesem Buch haben sie mich überhaupt nicht gestört. Ganz im Gegenteil bekam ich so Einblick in die Köpfe interessanter Charaktere. Zudem trieb es die Handlung voran, weil ich immer wissen wollte, wie es bei den jeweils anderen weitergeht.

 

Marie Spitznagel hat zwei, drei Schockmomente eingebaut, die mich atemlos fiebernd weiterlesen haben lassen. Das Buch hat trotz aller apokalyptischen Tendenzen einige humorvolle Stellen, an denen ich herzhaft lachen musste. Mein absolutes Highlight ist die zärtliche Liebesbeziehung zwischen Drag Queen Hans Peter und Dämon Asrael, die beide sehr authentisch wirken. Auch die mal ganz andere Sichtweise auf Himmel und Hölle hat mich begeistert.

 

Das Prequel "Hans Peter und das Monster unter seinem Bett" muss man nicht gelesen haben, um die Handlung zu verstehen. Bei mir hat es das Lesevergnügen jedoch um ein paar Stunden ergänzt.

 

Zu bemängeln habe ich die mitunter doch recht häufig auftretenden Schreib- und Zeichenfehler, weswegen ich einen halben Stern abziehen muss. Meinem Lesevergnügen hat es jedoch keinen Abbruch getan.

 

Fazit:

Die Autorin schuf eine spannende und humorvolle Geschichte rund um die Apokalypse. Wer interessante Charaktere und eine ungewöhnliche Interpretation der himmlisch-höllischen Mächte mag, ist hier genau richtig. 4,5 Sterne.

 

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