Rezension: "Der fünfte Magier - Schneeweiß" von Christine Weber

Titel/Cover:

Das Cover ist in Blau- und Weißtönen gehalten. Es zeigt ein Schloss und zwei Drachen, die in der Geschichte eine große Rolle spielen. Mich hat das Cover neugierig gemacht auf mehr. Zudem finde ich es wunderschön. Vom Titel ausgehend versprach ich mir eine spannende High-Fantasy-Geschichte und wurde nicht enttäuscht.

 

Inhalt:

Ein Krieg zwischen den Magiern sorgte einst dafür, dass sich die Welt entzweite. Die Auswirkungen bekommt auch der Nomadenjunge Sorak zu spüren. Durch einen schrecklichen Angriff verliert er alles, was ihm lieb und teuer ist. Sein Hass auf Drachen wächst ins Unermessliche, bis er durch besondere Umstände dazu gezwungen wird, sich einem davon anzunähern. Eine große Aufgabe steht Sorak bevor. Hat er sein Vertrauen den Richtigen geschenkt?

 

Charaktere:

Sorak ist ein sturköpfiger Bursche, der offen seine Meinung sagt. Auf seine Freunde lässt er nichts kommen, was ihn mir direkt sympathisch machte. Seine etwas stürmische Art lässt ihn mitunter anecken, und er hat sich, seinem Alter angemessen, eine gewisse Kindlichkeit bewahrt. Seine Wortgefechte mit dem Drachen Smaragd fand ich sehr erfrischend, und sie sorgten bei mir an mehreren Stellen für Heiterkeitsausbrüche.

 

Smaragd ist ein noch recht junger Drache, was man ihm dadurch anmerkt, dass er keine Gelegenheit auslässt, um sich mit Sorak zu messen – sei es durch Worte oder durch Taten. Auch er ist mir sehr sympathisch, nicht zuletzt, weil er stets darauf bedacht ist, anderen zu helfen. Gäbe es Drachen, wäre Smaragd meine erste Wahl.

 

Die übrigen Charaktere bestechen durch ihre Vielschichtigkeit. Niemand ist durch und durch gut oder böse, weswegen es spannend bleibt und für ein Wechselbad der Gefühle sorgt. Christine Weber gelingt es hervorragend, wahre Absichten im Dunkeln zu lassen.

 

Erzählt wird die Geschichte zumeist aus der Sicht von Sorak in der dritten Person, was es mir leicht machte, mich ihn hineinzuversetzen und mit ihm mitzufühlen. Die Autorin hat kurze Zwischensequenzen eingebaut, in der ein unbekanntes, bedrohliches Wesen zu Wort kommt. Das hat mir weniger gut gefallen, da ich es als Leserin nicht mag, wenn ich mehr weiß als der Protagonist. Dafür fand ich die ungewöhnlichen Namen richtig klasse, mit deren Erschaffung sich die Autorin sicher viel Mühe gegeben hat.

 

Schreibstil:

Der Schreibstil ist locker und flüssig. Ich flog nur so durch die Seiten und habe fast die gesamte Geschichte an einem Abend durchgelesen. Besonders hervorheben möchte ich, dass ich nur einen Schreibfehler gefunden habe, was auch in Verlagsbüchern für mich als Rechtschreib-Nerd eine Seltenheit ist.

 

Story:

Die Geschichte besticht durch hohes Tempo, nahezu durchgehende Spannung und überraschende Wendungen. Teilweise schritt mir die Handlung jedoch zu rasch voran. Eine Erklärung erschien mir nicht ganz schlüssig, doch ohne zu spoilern kann ich an dieser Stelle nicht mehr verraten. Sowohl die Welt als auch die Charaktere hat Christine Weber sorgfältig ausgearbeitet, was es mir leicht machte, mich in die Geschichte hineinzuversetzen.

 

Fazit:

Die Autorin schuf einen spannenden und wendungsreichen High-Fantasy-Roman. Ein paar Kleinigkeiten haben mir nicht so gut gefallen, was an meinem persönlichen Geschmack liegt und mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt hat. Ganz im Gegenteil habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und freue mich auf den zweiten Teil der Dilogie. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. 5 Sterne.

 

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