Rezension: "Sein Gelübde" von Sabine Giesen

Inhalt:

In der Eifelregion versetzt seit den 1970er Jahren eine Mordserie die Menschen in Angst. Die Opfer sind alte und junge Frauen und Männer. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Was haben die Toten gemeinsam?

 

Vier junge Menschen lernten sich damals kennen. Aus ihnen wurden zwei Familien. Doch jemand hat sich geschworen, leidenden Menschen zu helfen. Dieses Gelübde gilt bis heute …

 

Cover:

Die Düsternis, welche das Cover widerspiegelt, passt hervorragend zur Dunkelheit der Seele, die in einem der Charaktere vorherrscht. Die rote Schrift hebt sich markant ab und weist auf blutiges Grauen hin. Mir persönlich hätte eine schärfere Abgrenzung des Hintergrunds besser gefallen, was an meinem schwarz-weiß Kindle liegt.

 

Meinung:

Der Krimi kommt fast völlig ohne Polizeiarbeit aus, was ich als sehr erfrischend empfinde. Von abgehalfterten, alkoholsüchtigen, geschiedenen Kommissaren mit psychischen Problemen habe ich genug gelesen. Statt des Einheitsbreis schuf die Autorin eine Mischung aus Krimi und Gesellschaftsroman. Die Morde werden nicht bis ins grausamste Detail beschrieben, was mir sehr gut gefällt. Dennoch war ich als Leserin mittendrin im Geschehen und konnte mich sowohl in das Opfer, als auch in den Mörder hineinversetzen. Da ich als Leserin die Hauptcharaktere über mehrere Jahrzehnte begleitete, verspürte ich an manchen Stellen sogar Mitgefühl für den Mörder.

 

Alle Figuren machen eine Entwicklung durch, die bei einer davon eine positive Kehrtwende hervorruft, was das überraschende Ende erst möglich macht. Das Finale ließ mich nachdenklich zurück, da die Auswirkungen der charakterlichen Veränderung für mich durchaus nachvollziehbar sind. Ohne zu spoilern, kann ich an dieser Stelle leider nicht mehr verraten.

 

Fazit:

Sabine Giesen hat einen spannenden Krimi mit Tiefgang erschaffen, der mich jede Lesesekunde bei der Stange hielt. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und wie sich die Charaktere entwickeln. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. 5 Sterne.

 

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