Rezension: "Alimaja: die Suche" von Marisa Abiher

Cover: Das Cover ist zumeist in Brauntönen gehalten und besticht durch seine verschlungenen Formen. Teils bedeckt wird es durch eine Art Spinnweben, was die Gefangenschaft der Menschen in Alimaja symbolisiert. Mich hat das Cover neugierig gemacht auf mehr.

 

Inhalt: In Alimaja gelten strikte Regeln. Die sechzehnjährige Emily musste sich diesen Gesetzen ihr Leben lang fügen. Doch als ihre Schwester bei deren Berufseinteilung spurlos verschwindet, verändert sich alles. Emily beginnt Fragen zu stellen – Fragen, die nicht erlaubt sind, da sie die Wahrheit ans Licht bringen könnten. Auf der Suche nach Antworten stößt sie auf Widersprüche, die ihre Welt ins Wanken bringen. Ihr bester Freund Nick begleitet sie auf ihrem Weg, doch auch ihn umgeben ungeahnte Geheimnisse.

 

Meinung: Die Gesellschaft in Alimaja beruht auf einem Kastensystem, das die Autorin eingangs im Rahmen der Handlung kurz vorstellt, sodass ich mich schnell in die Welt einfinden konnte. Die Geschichte beginnt ruhig, was es mir leicht machte, mich in die Charaktere einzufühlen. Protagonistin Emily war mir direkt durch ihre einfühlsame, menschenzugewandte Art sympathisch. Aus ihrer Ersatzmama Anna wurde ich zuerst nicht so recht schlau, was später zu einigen Spannungsmomenten führte. Alle Figuren machen eine Entwicklung durch, wodurch sie die Handlung in eine andere, unerwartete Richtung treiben.

 

Mehrmals ist es Marisa Abiher gelungen, mich zum Nachdenken anzuregen, da ihre Dystopie durchaus im Bereich des Möglichen liegt und so manch Verachtenswertes bereits in unserem Alltag zu finden ist. Dennoch erhebt die Autorin nie mahnend den Zeigefinger, sondern erzählt einzig ihre Geschichte, der es an Spannung nicht mangelt. Auch auf zwischenmenschliche Beziehungen legt sie großen Wert, was mir als Leserin tiefe Einblicke in die Psyche der Charaktere beschert hat. Dennoch gibt es überraschende Wendungen, die es in sich haben. Mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten, ohne zu viel zu spoilern. Der Erzählstil ist eher ruhig gehalten, was mich an den actionreichen Stellen atemlos mitfiebern ließ.

 

Fazit: Marisa Abiher hat eine berührende und realitätsnahe Dystopie erschaffen, der es an Tiefgründigkeit nicht mangelt. Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil. 5 Sterne.

 

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